Tourentipp Seekarkreuz

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Lenggries: Das Seekarkreuz ist eine beliebte Wanderung in den bayerischen Voralpen, Sommer wie Winter. Daher sollte man bereits früh morgens unterwegs sein, wenn man die Stille und den Gipfel ganz allein genießen will.

Tourentipp Seekarkreuz

Das Seekarkreuz (1601m) ist ein Berg in den Bayerischen Voralpen. Der Gipfel ist der höchste Punkt eines kleinen Bergrückens zwischen Seekaralm und der Raualm und gewährt einen eindrucksvollen Ausblick auf umliegenden Berge. Nicht nur im Sommer ist der kleine Gipfel ein beliebtes Wanderziel. Das Seekarkreuz wird auch im Winter gerne mit Skiern oder Schneeschuhen bestiegen. Es gibt mehrere Auf- und Abstiegsvarianten, daher variieren auch die Angaben über Länge und Höhenmeter der Wanderung. Die bekannteste und wohl auch beliebteste Strecke verläuft durch das Hirschbachtal und führt an der Lenggrieser Hütte (1338m), welche ganzjährig geöffnet ist, vorbei. Wir haben früh morgens um 5 Uhr die kürzeste Strecke gewählt. Der Startpunkt unserer Wanderung ist der Wanderparkplatz Hohenreuth in Fleck. Es ist noch dunkel und ziemlich kalt. Mit Stirnlampen und warmer Kleidung ausgerüstet starten wir vom noch verwaisten Parkplatz in die Dunkelheit. Pablo trägt ebenfalls einen Mantel und ein Blinklicht.

Steiler Anstieg

Erst einmal folgen wir dem asphaltierten Weg in Richtung Tegernseer Hütte und Roßsteinalmen. Bereits nach 350m verlassen wir diesen Weg und biegen links in einen Waldweg ab. Hier ist auch schon Vorsicht geboten, denn gleich zu Anfang wollen zwei Weidegitter überwunden werden. An den Seiten ist aber genug Platz, sodass die Vierbeiner nicht über die Gitter laufen müssen, sondern außen an ihnen vorbeilaufen können. Der Weg schlängelt sich an einer Wiese vorbei, geradewegs in den Wald hinein. Laub und teilweise gefrorener Boden knistert unter unseren Füßen und Pfoten. Rechts von uns plätschert ein kleiner, kristallklarer Bach, an dem die Hunde ihren Durst stillen können. Der Waldweg führt uns etwa einen Kilometer gemächlich dem Berg entgegen, bis wir die Beschilderung zur Lenggrieser Hütte erreichen. Hier biegen wir, dem Schild folgend, links ab. Ab hier wird der Pfad, der uns durch einen dichten Wald führt, spürbar steiler. Der Weg sieht etwas verlassen aus und ist teilweise mit Steinen und Schotter aufgefüllt worden. Sicher für die Holzarbeiter, damit sie mit ihren Fahrzeugen besser voran kommen. Hier weisen uns erst mal keine weiteren Schilder die richtige Richtung, daher bleiben wir auf dem immer steiler werdenden Weg. Schon bald erreichen wir den Grasleitensteig. Dieser sieht übrigens gar nicht aus wie ein Steig, sondern eher wie ein Fahrweg für Forstarbeiter. Jetzt erst mal verschnaufen und die Aussicht auf das Brauneck und das Isartal genießen, bevor wir den Aufstieg fortsetzen. Bis zur Zugspitze kann man hier schon sehen, super! Inzwischen ist uns richtig warm geworden, trotz der kühlen Morgenstunden. Kein Wunder bei dem Anstieg. Die Dunkelheit weicht und wir können die Stirnlampen in unsere Rucksäcke packen. Auf dem Grasleitensteig erreichen wir nach etwa 15 Minuten einen nach links abgehenden Steig, welcher uns über Stufen aus Wurzeln und Steinen durch den dichten Wald bis kurz vor die Lenggrieser Hütte führt. Den größten Teil des Weges haben wir an dieser Stelle bereits hinter uns. Wir lassen die Lenggrieser Hütte zu unserer Linken hinter uns und blicken voller Vorfreude zum Gipfel hinauf.        

Wir halten uns rechts und folgen einem sich durch den Wald schlängelnden Pfad, dem Gipfel entgegen. Der kleine Wald lichtet sich und lässt den Blick auf eine Bergwiese zu. Das Gipfelkreuz ist zum Greifen nahe. Jetzt im November können wir die Wiese überqueren, ohne auf Kühe zu stoßen. Im Frühjahr und Sommer werden die Wiesen von Kühen beweidet. Überquert die Wiesen immer zügig, respektvoll, umsichtig und mit genug Abstand zu den Kühen. Man weiß schließlich nie, ob sie sich durch dich und deinen Hund bedroht fühlen. Eine kleine Steigung trennt uns nur noch von unserem Ziel. Der recht breite und sehr gut begehbare Grat führt uns geradewegs zum Gipfelkreuz. Die Aussicht ist hier schon grandios. Am Gipfelkreuz angelangt werden wir mit einem umwerfenden Rundumblick belohnt. Von hier aus erblicken wir die Lenggrieser Hütte, und schauen ins Isartal. Auf der westlichen Seite befindet sich das Brauneck und die Benediktenwand. Der Blick schweift über Jachenau bis zur Zugspitze. Ganz in der Nähe befinden sich Roß- und Buchstein. Dahinter das Karwendelgebirge. Wahnsinn! Tegernsee und Starnbergersee liege unter dichtem Nebel. Von hier gelangt man übrigens auch zur Tegernsee Hütte, wenn man seine Wanderung verlängern möchte. Der Abstieg wäre dann über die Roßsteinalmen direkt nach Fleck. So würde man wieder zum Ausgangspunkt gelangen. 

Erst mal frühstücken

Der Lohn für das frühe Aufstehen ist, dass wir den Gipfel ganz für uns allein haben. Jippi! Also stellen wir den Gaskocher auf und bereiten uns Tee und Kaffee für unser kleines Gipfelfrühstück zu. Der Wind ist recht kalt, also hülle ich Pablo und mich in eine Outdoor Decke ein. So lässt sich es sehr gut aushalten. Pablo bekommt auch eine kleine "Brotzeit" und lässt es sich hörbar auf 1601 m schmecken. Er lässt den Blick über die Gipfel gleiten, als ob er den Ausblick ebenfalls genießt. Ob der Anblick einer solchen Berglandschaft bei Hunden auch solche Glücksgefühle weckt, wie bei uns? Wir werden es nie wirklich erfahren. Auf jeden Fall scheint es Pablo zu gefallen! Die Sonne gewinnt an Kraft und wärmt uns etwas auf. Wir sitzen eine gute Stunde hier oben, ganz alleine. Blicken in die Ferne und suchen uns neue Gipfel heraus, die wir irgendwann erklimmen möchten. Von Weitem sehen wir die ersten Wanderer, daher packen wir zusammen und steigen über den gleichen Weg zum Ausgangspunkt hinab. Zu Hause angekommen geht´s dann erst mal unter die Dusche. Jetzt kann der Tag beginnen. Es kann nur ein guter Tag werden. Das Leben ist schön!

Tourenprofil:

Höhenmeter: 760hm

Länge: ca. 9,95 km

Gehzeit: Gesamt 3,5 Stunden

Schwierigkeitsgrad: leichte Wanderung

Kondition: mittel 

Trittsicherheit: auf dem Steig erforderlich

Schwindelfreiheit: nicht unbedingt erforderlich

Anfahrt:

Wanderparkplatz Hohenreuth, Fleck: Autobahn München-Salzburg, Ausfahrt Holzkirchen. Über Bad Tölz, vorbei an Lenggries nach Fleck. In der Ortsmitte unmittelbar nach einer kleinen Kirche (vor einer Bäckerei) rechts abbiegen (bergauf) und der Straße bis zum Ende folgen. Man hat ein Bisschen das Gefühl den Bauern direkt durch ihre Höfe zu fahren, es ist aber der richtige Weg.

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Tour und einen wunderschönen Tag mit dem Vierbeiner!

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