Wie beginnt man mit Canicross?

Geschrieben am2 Jahre vor durch 6791
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Wenn du deine Canicross Ausrüstung erworben hast, wirst du es sicher kaum abwarten können, endlich mit deinem Hund loslaufen zu können. In diesem Leitfaden gehen wir auf die häufigsten Fragen ein und helfen dir mit vielen praxisnahen und nützlichen Tipps.

Wie beginnt man mit Canicross?

Zuallererst möchten wir kurz erläutern was Canicross eigentlich ist. Da wir das Thema Was ist Canicross bereits ausführlich in unserem Blog behandelt haben, gehen wir hier nur ganz kurz darauf ein. 

Was ist Canicross?

Als Canicross bezeichnet man einen Geländelauf mit Hund. Der Hund trägt dabei ein Zuggeschirr. Die Verbindung zwischen Mensch und Hund stellt eine entsprechende Hundeline mit Ruckdämpfung her. Canicross kann der Ein-Hund-Kategorie im Zughundesport zugewiesen werden. Richtungshinweise erfolgen über Spach-Kommandos. Canicross ist eine hervorragende Möglichkeit, den Lauf- und Hetztrieb des Hundes zivilisiert ausleben zu können. Gleichzeitig wird der Hund ausgeglichener und zufriedener. Dadurch, dass der Hund voran läuft, wird dieser nicht nur körperlich, sondern auch mental gefordert, da er in gewissem Maße eigenständig entscheiden kann und soll, welchen Trail er nimmt. Positiver Nebeneffekt: Die Vertrauensbasis zwischen Mensch und Hund wird gefestigt. Das spiegelt sich im Alltag in sehr vielen Situationen wieder. Bei vielen Hunden lässt das Bedürfnis im Alltag nach, an der Leine zu ziehen.

Der Spaß am gemeinsamen Sport sollte immer im Vordergrund stehen. Wer Spaß am Joggen hat und sich gerne in der Natur bewegt, wird es noch mehr lieben, diese Leidenschaft mit seinem Hund zu teilen. Im Vollspeed mit seinem Hund über Trail zu laufen fühlt sich unbeschreiblich gut an. Hunde aller Rassen, Formen und Größen können mit seinen Besitzern Canicross betreiben. Wichtig ist dabei immer, die Grenzen des Hundes zu respektieren. Wenn die Strecke und das Tempo individuell an den eigenen Hund angepasst werden, kann jeder gesunde Hund Canicross ausüben! Es gibt Hunde, die einfach nicht abgeleint werden können, die Gründe dafür können vielfältig sein. Canicross ist eine hervorragende Alternative, auch diese Hunde auszupowern. Denn beim Canicross bleibt der Hund immer mit dem Menschen verbunden und ist somit immer angeleint. 

Welche Hunde eignen sich (besonders) für Canicross?

  • Junge Hunde (ausgewachsen, mindestens 1 Jahr alt, große Rassen ca. 15 oder 18 Monate)
  • Hunde, die mehr körperliche Auslastung benötigen
  • Hunde, mit starkem Jagdtrieb
  • Hunde, die nicht abgeleint werden können
  • Hunde, sie sehr bewegungs- und lauffreudig sind
  • Hunde, die eine "Aufgabe" brauchen

Canicross Training

Canicross-Trainingseinheiten kurz und spannend halten. Distanz allmählich steigern. Mensch und Hund profitieren dabei vom Erfolgsgefühl und die Motivation steigt. So werden Vertrauen, Kraft und Ausdauer und Lust auf mehr aufgebaut.

Wie lernen Hunde zu ziehen?

Mit verschiedenen Trainingsansätzen kannst du deinen Hund langsam an die Zugarbeit heranführen. Dabei ist es wichtig, auf die Vorlieben des Hundes einzugehen und ihn individuell zu betrachten. Der Lernprozess kann einige Wochen dauern. Sicher gibt es Hunde, die ihre neue Aufgabe förmlich über Nacht erlernen, andere Hunde brauchen eben etwas länger. Wer mit Geduld und viel Freude an das Training heran geht, wird auch schnell Erfolge verzeichnen. Egal wie motiviert und ehrgeizig du bist, bitte denke immer daran, dass der Hund ein Familienmitglied und kein Sportgerät ist. Daher muss man den eigenen Ehrgeiz hintenanstellen und Ruhephasen einhalten. Kleine Erfolge führen auch zum Ziel.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten (Hilfsmittel), den Hund an das Ziehen heranzuführen. Beim Training ist die Motivation das A und O. Wenn du also mit Snacks daher kommst, die dein Hund auch im Alltag bekommt, ist die Motivation deines Hundes erwartungsgemäß eher gering. Daher brauchst du die Jack-Pott Snacks oder aber das Lieblingsspielzeug, je nachdem, was besser bei deinem Vierbeiner ankommt! Es gibt tatsächlich Hunde, die sich weder von Futter, noch von Spielzeug begeistern lassen, sondern lieber mit seinen Menschen toben wollen. Auch dafür gibt es einfach Lösung. Du musst nur eine für deinen Hund interessante Zweitperson rekrutieren, die den "Hasen" spielt und den Hund lockt. Du solltest mehrere Variante ausprobieren und die Reaktion deines Hundes beobachten. Sollten mehrere Varianten funktionieren, kannst du natürlich variieren, dann bleibt es auch für ihn spannend.

Unterschied zwischen Halsband und Zuggeschirr

Der Hund soll einen klaren Unterschied zwischen Halsband und Zuggeschirr erlernen. Die Ausrüstung schafft bei richtigem Einsatz klare Unterschiede.

Wird der Hund am Halsband befestigt, beispielsweise auf dem Weg zum Trainingsplatz, darf er keinesfalls übermäßig ziehen. Befestigen wir ihn am Zuggeschirr, soll der Hund ziehen. Wenn du dieses Prozedere konsequent einhältst, erkennt der Hund sehr bald ein System. Halsband = nicht ziehen!  Zuggeschirr = Sportmodus an, hier darf ich ziehen

Ganz wichtig:

Bleibt der Läufer mit dem Hund stehen, legt eine Pause ein, überquert eine Straße oder begegnet anderen Hunden, wird der Hund am Halsband befestigt. Für Hunde kann es sehr irritierend und verwirrend sein, wenn sie am Zuggeschirr befestigt sind und sie vom Besitzer für das Ziehen getadelt werden.

Erste Schritte

Sobald der Hund sich in das Zuggeschirr lehnt, wird er dafür belohnt. Danach wird der Schwierigkeitsgrad nach und nach erhöht. Ein paar wenige Meter vor ihm wird ein Napf mit ganz wenigen Super-Spezial-Njami-Leckerlis aufgestellt. Es kann aber auch sein Lieblingsspielzeug oder eine Zweitperson als Lockmittel eingesetzt werden. Auf immer das gleiche Kommando, beispielsweise "GO!", wird der Hund vorausgeschickt. Seine Belohnung sind die Leckerchen, sein Spielzeug oder kurzes Toben mit der Lockperson. Wenn das gut funktioniert, wird die Zugleine an Laufgürtel und am Zuggeschirr befestigt. Jetzt läuft man zusammen zum Napf. Der Hund bekommt nun ein Gefühl dafür Widerstand im Geschirr zu spüren.

Manche Hunde finden es merkwürdig und sind verunsichert, wenn sie vor dem Menschen laufen sollen. Vor allem, wenn sie zum ersten Mal Widerstand im Geschirr spüren. Es kann sein, dass der Hund anhält, sich hin und her bewegt oder stehen bleibt. Hier kann es hilfreich sein, wenn ein Mensch oder ein anderer Hund vorläuft, von dem der Hund gelockt wird. Der "Hase" kommt dann zum Einsatz.

Training positiv beenden

Das Training sollte immer beendet werden, bevor der Hund müde ist oder die Lust verliert. Das ist ein Prinzip, dass sowohl für Junghunde als auch für Rennhunde angewendet werden kann.

Kommandos

Richtungshinweise erfolgen beim Canicross über Sprachkommandos. Eine deutliche und eindeutige Aussprache ist für den Hund leichter zu verstehen und zu erlernen. Folgende Kommandos werden von Mushern verwendet. Du kannst aber selbstverständlich deine eigenen Befehle wählen. Wörter, die im Alltag nicht zu häufig vorkommen, sind gut geeignet. Unser Startsignal ist beispielsweise "Go!", einfach auch aus dem Grund, da ich das Wort im Alltag mit Pablo nicht gebrauche. Kommandos für Richtungswechsel sind bei uns "Rechts!", "Links!", für eine Kehrtwendung sage ich einfach "Kehrt!" weil er das bereits perfekt beherrscht. Stoppen ist "Stoooop!". Es gibt viele verschiedene Methoden, einem Hund verbale Signale beizubringen. Das kann beim täglichen Spaziergang erfolgen. Biegst du rechts ab, sagst du kurz vorm Abbiegen  „rechts“ oder „gee“ und belohnst deinen Hund. Den Schwierigkeitsgrad kannst du allmählich erhöhen. Schicke deinen Hund voraus nach rechts oder links und belohne ihn dafür.

Bevor es nun endlich losgeht

Starte dein Training mit einem Warm-up. Beim Warm-up bereiten wir unseren und den Körper des Hundes optimal auf den Lauf vor. Dabei soll die Muskulatur des Menschen und des Hundes aufgewärmt und durchblutet werden. So kann eine gute Muskelleistung erbracht und das Risiko vor Verletzungen minimiert werden.

Wie kann ein Warm Up für deinen Hund aussehen?

Plane für ein gutes Warm Up etwa 10 Minuten ein. Dabei solltest du die großen Muskelgruppen von Rücken, Vorder- und Hinterläufen berücksichtigen. Der Vorteil: Du kannst dein Warm Up mit dem deines Hundes kombinieren.

Muskeln aufwärmen:

Beginne damit, deinen Hund locker neben dir an der Leine laufen zu lassen, dann erhöhst du langsam das Tempo in den Trab. Geschwindigkeitsübungen kannst du nun mehrfach durchführen. Immer im Wechsel von Schritt auf Trab und wieder zurück in Schritt. Nun bringe deinen Hund ins Steh. Vom Steh ins Platz, vom Platz ins Sitz und so weiter. Diese Übung kannst du nach Lust variieren und wiederholen. Am besten ist es, wenn dein Hund diese Übungen ohne Leckerchen durchführt. Mit vollem Bauch lässt es sich schwer ins Training starten, außerdem droht die Gefahr einer Magendrehung.

Dehnen:

Um die Bereiche der Wirbelsäule zu dehnen, kannst du deinen Hund um dich herum im Kreis laufen lassen, mal linksherum, mal rechtsherum. Slalom durch die Beine oder ein gemeinsamer Schlangenlinienlauf ist für Fortgeschrittene ebenfalls geeignet. Bringe deinen Hund ins Sitz und lass dir abwechselnd die Pfote geben, bis zum "High Five". Damit dehnst du den Bereich der Vorderläufe, Nacken und Schultern. Nun kannst du das Tempo erhöhen. Lass deinen Hund im Fuß neben dir laufen und erhöhe die Geschwindigkeit, wechsle die Richtung, baue kurze Sprints ein. Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt deinen Hund dazu, sich komplett auf dich konzentrieren. Er ist jetzt hoch motiviert und wird es kaum erwarten können, endlich durchzustarten.

Und nach dem Training?

Nach dem Training folgt ein Cool-Down. Plane hierfür ca. 10 Minuten ein. 

Probleme und Lösungsansätze

Kein Training läuft völlig Fehlerfrei. Manchmal schleichen sich auch später erst kleine Probleme ein die einem im Training nicht aufgefallen sind. Hier haben wir ein paar mögliche Lösungsansätze für euch.

Und jetzt kann es so richtig los gehen! Happy Trails!

Viel Spaß und Erfolg beim Training!

Bein Fragen stehen wir euch jederzeit sehr gerne zur Verfügung.

Fotos Quelle: Nonstop Dogwear

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