Panoramaweg : Einmal um den Tegernsee

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"Der Panoramaweg führt einmal komplett um den Tegernsee herum und bietet herrliche Aussicht auf den beliebten bayerischen See. Der Höhenunterschied liegt bei ca. 430 m, die Tour ist in guter Kondition in rund 9 Stunden zu bewältigen

Panoramaweg: Einmal um den Tegernsee

"Der Panoramaweg führt einmal komplett um den Tegernsee herum und bietet herrliche Aussichten auf den beliebten bayerischen See. Der Höhenunterschied liegt bei ca. 430 m, die Tour soll laut unterschiedlichen Quellen bei guter Kondition in rund 9 Stunden zu bewältigen sein. Weiter heißt es "Der schönste Wanderweg am Tegernsee", "Traumhafte Ausblicke".
Das machte mich auf jeden Fall neugierig. Zumal ich mit ca. 10 Auto-Fahr-Minuten zum Tegernsee ja praktisch keine nennenswerte Anreise habe. Eine schöne, lange Wanderung direkt vor der Haustüre, einfach perfekt! Um den Tegernsee bin ich schon x-mal mit dem Rad gefahren. Den Höhenweg allerdings kannte ich noch nicht. Mein Interesse war geweckt. Ich recherchierte im Netz, fand aber nicht viele Infos zu der Wanderung. Nur, dass die Tour eine Länge von ca. 33,6 km hat und es viele Einkehrmöglichkeiten gibt. Also musste ich mir wohl selber ein Bild der Tour machen. Ich wollte allerdings den Sommer abwarten und erst im Herbst um den See gehen, wenn weniger Touristen unterwegs sind und es insgesamt ruhiger und entspannter zugeht. Aber alleine konnte ich mich auch nicht so wirklich dazu aufraffen, 9 Stunden um den See zu wandern. Normalerweise kein Problem für mich, alleine mit Pablo loszuziehen. Jedoch dachte ich mir, dass sich der Spaßfaktor um einiges erhöht, wenn mich jemand begleitet. Also berichtete ich einer Freundin von meinem Vorhaben, ebenfalls Dobermann Besitzerin. Sie war sofort begeistert. "Cool, ich bin dabei. Wir kommen mit". Jetzt mussten wir nur noch einen möglichen Termin finden, da Michaela 600km von uns entfernt lebt. Aber auch das hatten wir innerhalb einer Woche erledigt. Wenn es läuft, dann läufts.

Neues Ziel vor Augen

Jippi, nun hatte ich wieder ein neues Ziel vor Augen und die Vorfreude stieg. Ende Oktober war es dann endlich so weit. Wir packten abends unsere Rücksäcke. Ein wenig Verpflegung, eine dicke Jacke für den Abend, Snacks für die Hunde und Stirnlampen.

Bei T-Shirt Wetter, Sonnenschein und bester Laune gings um 8 Uhr los. Als wir aus dem Auto stiegen wehte uns ein warmes Lüftchen um die Nase. Wir waren bisher die einzigen am Parkplatz. Die beiden Dobis sprangen aus dem Auto und schnüffelten erst mal gemeinsam an einem Büchel Grashalmen. Wir starteten am "Parkplatz Gasse" in Gmund. Von hier sollte unsere Wanderung starten. Vom Parkplatz aus ging es ca. 800m auf der asphaltierten Straße bergab. Dann bogen wir links auf den Tegernseer Höhenweg ab. Hinweisschilder zeigten uns den Weg. Der Pfad führte durch ein Wäldchen, über kleine Brücken und Wiesen, vorbei an Kühen die gemütlich grasten und die ersten Sonnenstrahlen tankten. Der Tegernsee glitzerte in der Sonne und strahlte in türkis-blauen Farben. Von überall konnte man hinunter auf den See blicken. Es war warm, wir zogen die Jacken aus und stopften sie in unsere Rucksäcke. Die Dobermänner zogen aufgeregt an den Leinen und schienen sich auf die Wanderung zu freuen. Wir liefen den schmalen Fußweg in Richtung Stadt Tegernsee. Der Weg war recht gut ausgeschildert, also kein Problem.

Die Vögel zwitscherten. Die über die Seestrasse fahrenden Autos und die Bahn am Ufer des Sees konnte man leicht bis zu uns hinauf hören. Ich fühlte mich ein wenig an den Gardasee erinnert, es fehlten nur die Palmen. Nach ca. 1 Stunde nahmen wir auf einer Bank Platz, blickten auf den See und ins Tal hinab und ließen uns unser Frühstück schmecken. Da saßen wir, im T-Shirt, Sonnenbrillen auf den Nasen und mit bester Laune. Wir hatten keine Eile. Die Dobis freuten sich über einen kleinen Snack und lagen kauend und schmatzend neben unseren Füßen. Wir haben noch ein paar Fotos geschossen und weiter gings.

Nun ging es erst mal hinab ins Tal, durch die Stadt Tegernsee. Hier war die Beschilderung allerdings etwas verwirrend und undeutlich. Denn laut Karte sollte der Weg direkt am Ufer des Sees und am Bräustüberl vorbeiführen. Wir folgten aber der Beschilderung, die uns die Straße bergauf zum Wanderparkplatz "Alpbachtal" vorbei am Eisstadion führte. Aber nur ein kurzes Stück, dann ging ein unscheinbarer Pfad in den Wald hinein. Vorbei an ein paar imposanten Villen und Wohnhäusern und wieder durch den Wald zu einem wunderschönen Ausblickplatz.

Erst mal auf der Bank Platz nehmen, was trinken und die Aussicht genießen. Pablo nutzte die Gelegenheit, um sich ausgiebig im Gras zu wälzen, während Aaron aufpasste und zwei "verdächtige" Fußgänger im Blick behielt, die sich den Berg hinauf quälten. Das Panorama auf den Tegernsee war an der Stelle richtig schön. Wir hätten noch ewig hier sitzen können.


Abwechslungsreiche, wunderschöne Wege

Wir folgten weiter der Beschilderung auf den Leeberg-Höhenweg, der uns direkt an einem Hotel vorbeiführte. Wir waren erst etwas verunsichert, aber der Weg war korrekt. Vorbei an den Gästen im Biergarten latschen wir mit unseren beiden Dobis weiter in den Wald hinein. Im schattigen Wäldchen bot uns ein Wegkreuz gleich mehrere Möglichkeiten dem Wanderweg zu folgen. Wir entschieden uns für den Abstieg, der uns am Wander-Parkplatz vom Riederstein vorbeiführte. Jetzt wurde es flach. Der Weg führte uns über die Straße durchs Wohngebiet, über den Mühlbach Richtung Rottach-Egern. Weiter der Beschilderung folgend erblickten wir einen Hund, der im Vorgarten stand und mit irgendwas beschäftigt zu sein schien. Wir gingen an dem Vorgarten vorbei und waren heil froh, dass uns der Vierbeiner nicht entdeckt hatte. Nach ein paar Metern jedoch machte Pablo plötzlich einen Satz und drehte sich in der Luft zu mir um, um direkt an mir vorbeizuschießen und zu bellen. Aaron stimmt gleich ein und schoss ebenfalls nach hinten zu dem fremden Hund, der uns eine ganze Weile unbemerkt gefolgt war. Er war schon recht nah an uns herangekommen, war aber friedlich und einfach nur neugierig. Nachdem er ein lautstarkes Crescendo in Dobermann-Moll als Begrüßung zu hören bekam, machte er auf dem Absatz kehrt und trotte wieder zurück in seinen Garten. Unsere Hunde hatten sich wohl, so wie wir selber, einfach erschrocken.

Weiter gings, vorbei am Parkplatz der Wallbergbahn, über den schmalen Weg, der uns wieder durch ein Wäldchen entlang der Weißach führte. Der nächste Schreckensmoment: Zwei Dobermann Mischlinge brüllten zu unseren Hunden hinüber und machten ein ziemliches Theater am Zaun. Schnell zückten wir Leckerlis und hielten sie unseren Hunden vor die Nase, um sie locker am bewachten Zaun vorbei führen zu können. Manchmal muss man eben in die Trickkiste greifen.

Nach müde kommt doof

An der Weissach nahmen unsere Hunde den ein oder anderen Schluck vom frischen Wasser. Wir gingen über die Brücke und durch eine Unterführung Richtung Kreuth. Hier begegneten wir einer älteren Dame mit einem Hund. Wir müssen wohl so furchterregend ausgesehen haben, da sie mit ihrem mittelgroßen Hund sofort umdrehte und sich eine Lücke am Zaun suchte, um ihren Vierbeiner dort mit Leckerlis vollzustopfen. Wir waren also gar nicht das Problem, sondern ihr Hündchen hatte ein Problem mit Begegnungen an der Leine, wie wir dann von der netten Dame erfuhren. Stumm liefen unsere Dobis mit uns an der Frau und ihrem kauenden Vierbeiner vorbei.

Entlang von Feldern ging es nun unserem ersten Etappenziel unserer Wanderung um den See entgegen. Der Käserei am Tegernsee. Wir hatten Hunger und vor Allem Durst.

Plötzlich schnellte Pablo nach vorne, bellte und glotze mich etwas verwirrt an. Aaron, der sonst immer, ohne groß zu überlegen mit einstimmt, schaute nur in die Richtung in die Pablo gebellt hatte. Man konnte förmlich sehen wir Aaron den Kopf schüttelte. Pablo hatte einen "Feind" auf dem Feld ausgemacht und uns alle sofort davor gewarnt. Der üble Feind war ein Lehmhaufen. Ich hatte schon immer vermutet, dass er einen Knick in der Optik har. Jetzt war es aber sicher. Nach müde kommt eben doof, es war also Zeit, nach den ersten 11 Kilometern einzukehren und auch den Hunden eine Pause zu gönnen.

Erst mal den Durst löschen

Im Biergarten der Käserei angekommen schienen wir eine echte Attraktion zu sein. Alle Gäste glotzen uns an. Das "liebe" ich ja ganz besonders. Mit zwei Dobermännern und Rucksäcken auf dem Rücken wohl unvermeidbar. Wir ergatterten einen Platz und ließen uns mit den Hunden nieder. Erst einmal bestellten wir 2 Radler. Prost! Wir waren richtig gut drauf! "Hey, wir haben schon 11 Kilometer" sagte ich zu Michaela. "Super. Wie viel haben wir dann noch vor uns?" "Nur noch ca. 22". Der Mann neben uns, der sich vorsichtig genährt und Platz genommen hatte, vermutete sicher, dass wir nicht nur ein Radler, sondern bereits einige getrunken haben müssen, um so Lachen zu können. Wir kamen ins Gespräch. Er war ganz begeistert von unseren Hunden, die so brav unter dem Tisch lagen. Er wünschte uns viel Erfolg und Spaß auf unserer Wanderung.

Gut gelaunt und gestärkt ging es weiter. Die Jungs haben ein kurzes Nickerchen unter dem Tisch gehalten und waren wieder erfrischt und voller Tatendrang. Der Himmel hatte sich leider zugezogen. Die Sonne war hinter den Wolken verschwunden, aber es war immer noch warm genug, um im T-Shirt weiter gehen zu können. Wir gingen von der Käserei aus in Richtung Tegernsee, überquerten die B307 und gingen ein Stück durchs Wohngebiet. Erst ging es über eine kleine Fußgängerbrücke und dann auf dem Fußweg für knapp 3 km entlang der Weißach. Wir waren richtig schnell. Die Dobis hatten es irgendwie eilig, warum auch immer. Der Bach plätscherte neben uns in seinem Flussbett. Hier gab es einige schöne Badestellen für Hunde jedoch war das Wasser zu dieser Jahreszeit einfach schon zu kalt. Man muss ja nicht unbedingt eine Wasserrute heraufbeschwören. Daher haben wir auf das Baden der Hunde verzichtet.

Kurz vor dem Hundestrand in Rottach-Egern bogen wir links ab und gelangten über eine kleine Fußgängerbrücke direkt an die Hauptstraße nach Ringsee. Der Bürgersteig war breit genug, aber die Autos und LKWs waren sehr laut und unsere Hunde wenig begeistert. Sie wären gerannt, wenn sie nur gekonnt hätten. Schnell haben wir das ca. 500m lange Stück überwunden und sind die erste Möglichkeit nach rechts abgebogen. Einige Meter weiter hat man von der Straße bereits nichts mehr gehört. Die Hunde entspannten sich sichtlich und gingen wieder im normalen Tempo. Wir waren nun auf gleicher Höhe des Sees und konnten zum Wallberg blicken. Am See entlang tippelten wir durch ein sehr schönes Wohngebiet Richtung Bad Wiessee, um über den Söllbachdammweg über die Sankt Johanserstraße wieder auf den Höhenweg zu gelangen. Kurz gingen wir den leicht ansteigenden Radlmeierweg, bogen dann links ab und liefen weiter den Fritz-von Miller-Weg, vorbei an grünen Wiesen, durch ein kleines Wäldchen wieder bergab. Wir hielten uns rechts und gleich den ersten Weg wieder links in den Wald hinauf. Nun folgte der erste steile Anstieg auf den Höhenweg Bad Wiessee weiter durch den Wald. Von hier aus hat man wieder einen schönen Ausblick auf den Tegernsee und die Region drumherum. Wir sahen die Strecke, die wir bereits zurückgelegt hatten, aber auch die Strecke, welche noch vor uns lag. Wir ließen uns aber nicht entmutigen.

Der Mond leuchtet uns den Weg

Es wurde langsam dunkel. Rund um den Tegernsee blitzen schon die Straßenlaternen und Autos. Der Weg führte uns direkt zu einem Gasthaus (Freihaus Brenner, leider an dem Tag geschlossen). Wir bogen erst einmal falsch ab. Mein Fehler. Ich hatte mich von den Schildern "Privat" ablenken lassen und nicht den kleinen Fußweg entdeckt, der am Gasthaus vorbei in den Wald führte. Aber Michaela hatte glücklicherweise besser aufgepasst als ich. Also wieder zurück, den Fußweg nehmen und in den Wald hineinspazieren. Ruhig war es, kein Mensch war mehr unterwegs. Hier ging es ein Bisschen rauf und runter, mal rechts mal links, wir folgten weiter dem Waldweg, bis es in einer Kehre steiler hinab ging. Wir kamen direkt am Breitenbach raus. Hier zog ein kräftiger, kalter Wind um die Ecke. Jetzt brauchten wir doch unsere dickeren Jacken. Wir gingen bergauf, aber nur ein kurzes Stück und bogen dann auf einem Pfad rechts in den Wald hinein. Der Weg war recht uneben und wir mussten in der Dämmerung aufpassen, nicht über eine Wurzel zu stolpern. Wir gelangten auf einen asphaltierten Weg, der uns direkt am Tegernseer Golfplatz vorbeiführte. Der Vollmond leuchtete hell und schenkte uns genug Licht um auf dem Weg, vorbei über Felder und Wiesen bergab zum See zu gelangen. Auf der Höhe von dem Biergarten Kaltenbrunn überquerten wir die Straße und gingen hinunter zum See. Der Fußweg verlief direkt am See entlang. Im Sommer ist der Weg sehr stark frequentiert. Aber nicht mehr Ende Oktober um diese Uhrzeit. Der Mond war hell genug, auf Stirnlampen konnten wir verzichten. Die Sterne funkelten über uns. Über den Mangfall Steg, vorbei an dem Denkmal Thomas Mann mit Bauschan (schnell ein Foto schießen) und dem Hundestrand in Gmund liefen wir eine Weile an der Seepromenade entlang. Hier waren ein paar Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern unterwegs. Wir überquerten die Tegernseer Straße und folgten der Kurstraße durch das Wohngebiet. Es ging gemächlich bergauf, vorbei an Wiesen und Höfen zurück zum Parkplatz..

Ziel erreicht

Geschafft, 32,67 Kilometer in 7,5 Stunden Gehzeit. Klasse! Glücklich und zufrieden stiegen wir ins Auto und fuhren nach Hause. 
Die Hunde bekamen als erstes ihr wohl verdientes Futter und verkrümelten sich mit vollem Magen glücklich und zufrieden in ihre Körbchen um zu schlafen.

Auf uns wartete eine wohltuende, warme Dusche. Dann gab es was Leckeres zu essen und ein Glas Wein zum Anstoßen. Glücklicherweise hatten wir den Koch (meinen Mann Antonio) ja zu Hause gelassen.
Schließlich konnten wir doch stolz sein, vor allem auf unsere Hunde. Während wir auf dem Sofa saßen, Fotos austauschten und Wein genossen, schliefen die beiden Dobis. Hier und da zuckte eine Pfote. Vielleicht träumten sie von der Tour und waren immer noch im Laufmodus. Sie sahen sehr zufrieden aus, genauso wie wir.

Die Wanderung auf dem Panormaweg um den Tegernsee hält, was sie verspricht. Diese Tour werde ich auf jeden Fall mit Pablo wiederholen. Vielleicht doch im Sommer, dann kann man auch mal in den See hüpfen.

Tourenprofil

Die Tour ist ganzjährig begehbar. Im Frühjahr und Sommer weiden Kühe auf den Wiesen, daher sollte man mit Hunden besonders achtsam und rücksichtsvoll sein. An den Wochenenden ist der Tegernseer Höhenweg sehr beliebt. Daher empfehlen wir diesen Abschnitt in den frühen Morgenstunden zu gehen.

Länge: ca. 33 km

Höhenmeter: 975m (Auf- und Abstieg)

Gehzeit ca. 8 Stunden

Einkehrmöglichkeiten: Vom Höhenweg gelangt man jederzeit zum See und in jede Ortschaft, viele Einkehrmöglichkeiten vorhanden

Ausrüstungsempfehlung für deinen Hund

  • Zuggeschirr
  • Zugleine
  • Booties
  • Wassernapf
  • Snacks/Futter

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